Hundert Hugenotten, welche, völlig von den Socken,
es dennoch kaum glauben können, rennen
um ihr Leben. So etwas sollte es nicht geben
müssen. Man träumt von Pistolenschüssen.
Hundert Mann, so völlig aufgedreht, denken es sei zu spät
für ein ruhiges Lebensglück. Das ist doch verrückt.
Und alleine nur die Religion, neu erdacht und aufgefunden,
bedingt den Hohn, dass sie sich so sehr geschunden.
Es ist doch der freie Wille eines Menschen einfach so
etwas, was ihn erfüllt und auch macht froh.
Das will jedoch der andere nicht. Was der verspricht
ist zuweilen Tot und Untergang. So geht das schon lang.
Da wiegeln jene uns so stark auf,
zu früheren wie zu späteren Zeiten,
und wir versäumen es zuhauf,
dagegen anzugehen, ja mitzustreiten.
So kommt die Talfahrt in die Welt?
Ach was, die ist es doch, was uns zusammenhält.
Wir haben viel und brauchen bald noch mehr.
Einfluss und Geld haben auch große Bedeutung, bitte sehr.
Wer sich damit rühmen kann, dessen Geschichte währt noch lang.
Seine Taten erscheinen bedeutend. Entscheidend
würde aber solches Wissen doch nicht sein.
Der Mensch ist eben von Grund auf etwas klein.
Kleinliches kann er leicht geschehen machen.
Doch, bitte verzeihen sie das mir, er streut da Salz ins fade Bier.
Und so erinnern wir uns nicht so gerne
an solches, was wir gerne ferne
haben würden. Nichts soll uns so beschweren.
Es ist eine Talfahrt ohne Ende.
Wer wird das einmal zurecht kapieren,
dass es selten kommt zur Wende.
Gar kostbar ist das Gut des Lebens.
Alles eigentliche Streben wird vergebens
geleistet, so muss es sein.
Den Berg herunter läuft es nämlich von allein.
14.04.2018 in Offenburg
Mathias Schneider